Betreuung von Senioren: Altenheim vs. Pflegedienst

Die Menschheit wird im Durchschnitt immer älter, weil der demografische Wandel sich weiter fortsetzt. Viele Menschen achten auf ihre Ernährung, treiben regelmäßig Sport und bleiben durch die gute medizinische Versorgung lange am Leben. Viele Deutsche sind pflegebedürftig, denn sie werden immer älter und bekommen chronische und degenerative Erkrankungen. Die Demenz verbreitet sich immer weiter, mittlerweile sind 1,2 Millionen Deutsche von ihr betroffen. Falls die Erkrankung weiter fortschreitet, wird schnell eine Betreuung oder Pflege nötig.

Altwerden mit einer Rundumbetreuung in der eigenen Wohnung

Viele Menschen möchten zu Hause alt werden. Falls sie dies alleine nicht bewältigen können, stellen sie eine Betreuerin ein. Sie wohnt bei der zu betreuenden Person, pflegt und versorgt diese und kümmert sich um den Haushalt. Diese Form der Betreuung bietet einen großen Vorteil, denn die pflegebedürftige Person kann in ihrem gewohnten Umfeld bleiben und bekommt trotzdem eine Rundumpflege. Besonders verwirrte oder demente Menschen profitieren von dieser Form der Betreuung, denn sie bekommen den nötigen Halt und die nötige Sicherheit. Die Betreuung ist durchgängig verfügbar und kann in wenigen Sekunden eingreifen. Sie hat sich lediglich um ein oder zwei Menschen zu kümmern, deshalb ist die Pflege sehr intensiv.

Ein Altenheim bietet erweiterte Pflegemöglichkeiten

Senioren, die ihren Haushalt nicht mehr alleine führen können, werden in einem Altenheim untergebracht. Sie erhalten ein eigenes Zimmern und können ein paar Einrichtungsgegenstände mitbringen. Das Personal des Heims kümmert sich um die Mahlzeiten, die Reinigung der Zimmer und leistet eine allgemeine Unterstützung. Die schwerkranken Bewohner bekommen eine spezielle Pflege und spezielle Medikamente, die das Leben angenehmer machen. Das Personal übernimmt die Grundpflege der Bewohner und weitere Dinge, bei denen die Menschen Hilfe benötigen. Ärzte schauen regelmäßig in den Heimen vorbei und untersuchen die Bewohner. Die Pfleger müssen sich um viele Patienten gleichzeitig kümmern und können deshalb nicht immer für den Einzelnen da sein.

Ein Pflegedienst als Unterstützer

Ambulante Pflegedienste unterstützen die alten Menschen stundenweise und kommen ins Haus des Pflegebedürftigen. Sie leisten die Grundpflege und die Bedarfspflege. Die Pflegekasse entscheidet darüber, welche Maßnahmen der Mensch benötigt und bezahlt diese. Die Arbeit erfolgt nach einem strikten Zeitplan, den das Pflegepersonal aus Abrechnungsgründen einhalten muss. Ein Pflegedienst kommt besonders dann in Frage, wenn Angehörige sich um die Pflegebedürftigen kümmern können. Diese können sich dann um den Haushalt und die sonstigen Dinge kümmern, die Pflege hingegen wird von ausgebildeten Fachkräften übernommen.

Die finanziellen Dinge müssen beachtet werden

Die Pflegekasse lässt in der Regel ein Gutachten vom MDK erstellen und entscheidet dann, welche pflegerische Maßnahmen die Person benötigt. Die Leistungen werden im Anschluss durch die Pflegekasse gezahlt. Die Pflegekasse unterstützt die Unterbringung in einem Pflegeheim finanziell, wobei die tatsächlichen Kosten oft noch höher sind. Ein Altenheim kostet in der Regel mehr als 3.300 Euro im Monat und die Zulagen der Pflegekasse richten sich nach der Pflegebedürftigkeit. Falls die Leistung der Pflegekasse die Heimkosten nicht decken kann, müssen Angehörige oder das Sozialamt dafür aufkommen. Für die 24-Stunden Betreuung im eigenen Haus gibt es auch Unterstützung durch die Pflegekasse. Die Kosten sind hier meist geringer als die einer Heimunterbringung, dafür benötigt die pflegende Person ein eigenes Zimmer.

Auf die Situation kommt es an

Welche Form der Pflege die Richtige ist, lässt sich pauschal nicht sagen. Es kommt vor allem auf die Bedürftigkeit des zu Betreuenden an. Menschen mit einer schwerwiegenden Erkrankung sind in einem Altenheim sicherlich besser aufgehoben, weil sie dort medizinisch versorgt werden können und eine kompetente Pflege bekommen. Ein ambulanter Pflegedienst kommt vor allem dann in Frage, wenn die Menschen sich noch alleine um sich selbst kümmern können und die Angehörigen in regelmäßigen Abständen vorbeschauen können, weil sie beispielsweise im gleichen Haus leben.