Naturheilkunde & Schulmedizin

In der Schulmedizin geht man von der Krankheit aus. Als Krankheitsursache geht der Schulmediziner von isolierten Faktoren aus. Die Diagnostik und die Therapie in der Schulmedizin gehen von Ursache und Wirkung aus, die sich wissenschaftlich erklären und beweisen lassen.

Die Schulmedizin wird grundsätzlich an anerkannten Universitäten unterrichtet. Doch auch sie wurde mittlerweile auf verschiedene Bereiche ausgedehnt: So lernen Schulmediziner mittlerweile auch die Grundlagen der Psychosomatik, Psychologie, Soziologie oder der Arbeitsmedizin.

Anders ist die Herangehensweise der Naturheilkunde - und zwar bereits bei der Diagnostik. Hier wird nicht nur der Körper als ein System betrachtet, auch die Seele und der Geist haben einen Einfluss auf Gesundheit und Krankheit.

Auch der Grundansatz unterscheidet sich: Die Naturmediziner gehen davon aus, dass der Mensch grundsätzlich gesund ist. Behandelt der Mediziner ihn mit Naturheilkunde, werden seine Selbstheilungskräfte aktiviert. Man geht dabei davon aus, dass das innere Gleichgewicht des Körpers, das bei Krankheit außer Balance geraten ist, wiederhergestellt wird.

Eine Hoffnung bietet die Naturheilkunde nicht zuletzt dort, wo die Schulmedizin manchmal nicht mehr weiter weiß. Gerade im Bereich chronischer oder schwerer Krankheiten ist sie manchmal noch überfordert. Hier kann ein Ansatz in richtig Naturheilkunde, bei dem neben dem Körper auch die Seele und der Geist im Mittelpunkt stehen, Hilfe verschaffen. Ähnliches gilt für psychosomatische Störungen. Auch hier wird im naturheilkundlichen Bereich viel nach Lösungen für Patienten geforscht.
Etwa seit Mitte des 20. Jahrhunderts integrieren jedoch auch immer mehr Schulmediziner die Naturheilkunde in ihre Arbeitspraxis. Ärzte bieten ihren Patienten immer häufiger zunächst Alternativen aus der Naturheilkunde an. Ein prominentes Beispiel hierfür ist die Homöopathie. Obwohl diese Methode weniger wissenschaftlich erklärbar ist, zeigt sie bei vielen Patienten eine Wirkung.

Dass die Bedeutung der Naturheilkunde allgemein deutlich gewachsen ist, zeigt auch, dass diese Alternativmethode an Universitäten seit Anfang der 1990er Jahre gelehrt wird. Und auch immer mehr Hausärzte haben mittlerweile eine naturheilkundliche Ausbildung als Zusatzqualifikation erlangt.